Im Rahmen des Europaforums stellte sich David McAllister, ehemaliger Ministerpräsident Niedersachsens, am 3. März den Fragen der Schülerinnen und Schüler des GBI.
Nach einem Grußwort des Schulleiters Andreas Rörsch präsentierte Dr. Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments a.D. und Schirmherr des Europaforums, den Schülerinnen und Schülern des 11. und 12. Jahrgangs des Gymnasiums seinen Parteifreund David McAllister. In diesem Kontext lobte Pöttering – auch vor dem Hintergrund der doppelten Staatsbürgerschaft McAllisters – das starke Zeichen, das der britische Premier Keir Starmer mit dem Ukraine-Gipfel in London gesetzt hatte.
In seiner Rede skizzierte McAllister, der derzeit der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im Europäischen Parlament ist, die Geschichte der Europäischen Union von ihren Anfängen bis in die Gegenwart und bezeichnete den Brexit als historischen Fehler. Er wies darauf hin, dass dieser Schritt ein Beispiel dafür sei, was geschehe, wenn Nationalisten und Populisten absichtlich Falschinformationen verbreiteten. Wie bereits sein Vorredner würdigte auch McAllister Starmers klares Bekenntnis zu Europa: Großbritannien sei zwar nicht mehr Mitglied der EU, stehe aber fest an der Seite des Kontinents – und damit auch an der Seite der Ukraine. Als überzeugter Transatlantiker erklärte McAllister, dass ihm das Herz blute, wenn er höre, wie sich Donald Trump über Europa äußere. Dennoch glaube er weiterhin an die Stärke des transatlantischen Bündnisses. Im Gegenzug forderte er von Europa, sich unabhängiger zu machen. Die vier zentralen Herausforderungen, vor denen die EU stehe, seien die Stärkung der Wirtschaft, der Klimaschutz – dabei bekräftigte er die Notwendigkeit, den European Green Deal umzusetzen – die Verstärkung der Außengrenzen für eine regulierte Zuwanderung und eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
Im zweiten Teil der Veranstaltung ging McAllister auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler ein, wobei er sich inhaltlich versiert und dabei stets freundlich zeigte. Die Themen reichten von den Beitrittsverhandlungen einzelner Staaten und der Energieversorgung innerhalb Europas bis hin zu landwirtschaftlichen Vorgaben und der Geschlossenheit der EU, insbesondere hinsichtlich Mitgliedstaaten wie Ungarn oder der Slowakei, die die Union in Bezug auf ihre Rechtsstaatlichkeit vor Probleme stellten.
Zum Abschluss richtete McAllister einen eindringlichen Appell an die Schülerinnen und Schüler, sich niemals dem Nationalismus zuzuwenden. Vielmehr sollten sie als überzeugte Europäerinnen und Europäer den Wert des Friedens schätzen und Europa in der Zukunft weiter unterstützen. Jede Generation, so McAllister, müsse sich aufs Neue zu Europa bekennen.