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Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus sind gesamtgesellschaftliche Probleme, mit dem sich das Projekt „Kick Dis Out!“ auseinandersetzt. Am 26. Januar hat es mit einem Turniertag seinen vorläufigen Abschluss gefunden.

An neun verschiedenen Terminen seit Oktober 2022 hat die Gendenkstätte Bergen-Belsen die Teilnehmenden - darunter Schüler:innen des 11. Jahrgangs des Gymnasiums Bad Iburg und der IGS Osnabrück - an unterschiedlichen Standorten in Norddeutschland versammelt, um im Rahmen von Exkursionen, Workshops und Expert:innngesprächen vertiefend über Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus im Fußball ins Gespräch zu kommen.
Rund 100 Schüler:innen beider Schulen nahmen an dem Turniertag teil, an dem es neben thematischen Workshops vor allem auch die Möglichkeit gab Streetsoccer zu spielen. „Die Anerkennung von Vielfalt und der respektvolle Umgang miteinander bilden sehr wichtige Werte für unsere Schule. Daher war es für uns selbstverständlich, dass wir unsere Schüler:innen für die Teilnahme an dem Projekt und der Abschlussveranstaltung motiviert haben“, so die Schulleiterin des Gymnasiums Bad Iburg, Christiane Schneider. Einer der koordinierenden Lehrkräfte des Gymnasiums Bad Iburg, Jan Müller, berichtete, dass die Projektteilnehmenden das Engagement und die Projektinhalte des mehrtägigen Bildungsangebots wiederum in den regulären Unterricht haben einfließen lassen und die tiefergehende Auseinandersetzung mit den Themen sie nachhaltig positiv geprägt hat. „Für uns ist die Kooperation mit der Gedenkstätte und dem Gymnasium Bad Iburg sehr gewinnbringend. Über die Kombination mit dem Thema Fußball erlangen unsere Schüler:innen eine spürbare Sicherheit in diesem herausfordernden Themenfeld und sind zugleich sehr motiviert sich für die Außenwelt sichtbar gegen Menschenfeindlichkeit zu positionieren“, ergänzt Stefan Knoll, Schulleiter der IGS Osnabrück.
Für die Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, Elke Gryglewski, bildet das Kick Dis Out!-Projekt eine wichtige Möglichkeit Gegenwartsbezüge in der eigenen Gedenkstättenarbeit herzustellen. Das Thema Sport eignet sich hervorragend, um mit Gruppen über die Verbrechen des NS-Regimes, Kontinuitäten sowie gegenwärtigen Erscheinungsformen von Ausgrenzungen und Diskriminierungen ins Gespräch zu kommen. Die Begeisterung der Menschen für den Sport oder den Verein ermögliche eine alltagsnahe Beschäftigung mit Themen historisch-politischer Bildung.
Das von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten finanzierte Projekt wurde unter anderem von der jüdischen Gemeinde Osnabrück, der muslimischen Jugendcommunity Osnabrücker Land (MUJOS) dem VfL Osnabrück, der Per Mertesacker Stiftung, dem Fanprojekt Osnabrück sowie dem mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichneten Bündnis „Tradition lebt von Erinnerung“ unterstützt. Der Turniertag bildete somit zusätzlich eine weitere Gelegenheit den in Osnabrück und Umgebung engagierten Einzelpersonen und Einrichtungen Werbung für ihre eigene Arbeit in dem Feld zu machen und sich weiter zu vernetzen. Sowohl die beteiligten Schulen als auch die Gedenkstätte Bergen-Belsen streben eine Fortsetzung der Zusammenarbeit an, um das Engagement nachhaltig zu verankern und das lokale Netzwerk zu stärken.

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