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Alexandra Fedorenko und Daniel Gold haben von Mitte April bis Mitte Juli 2023 an einem russischsprachigen Pilotprojekt teilgenommen, welches von der der russischen NGO „Memorial“ organisiert wurde.

Die Organisation wurde mittlerweile vom russischen Gerichtshof verboten und in den Jahren zuvor als „ausländischer Agent“ gekennzeichnet. Der Großteil der Mitarbeiter:innen ist in den letzten Jahren und vor allem nach Beginn des Krieges in der Ukraine aus Russland emigriert bzw. in Einzelfällen auch schlichtweg geflohen. „Memorial“ und das dazugehörige Archiv in Moskau hat u.a. viel für die Stalinismus-Aufarbeitung getan und mit einem Geschichtswettbewerb in Russland immer wieder staatliche Narrative zur Sowjetunion hinterfragt. Dadurch sind sie über die Jahre immer mehr in Schwierigkeiten und die Schusslinie der Regierung geraten. Im Jahr 2022 wurde die Organisation mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 
Um an dem Pilotprojekt teilzunehmen, musste man Russisch sprechen und verstehen. Insgesamt gab es in ganz Europa knapp 40 teilnehmende Jugendliche. Diese kamen aus der Schweiz, Deutschland, Georgien, Armenien, England, Frankreich, Montenegro und Lettland.  Während des Projektes trafen sich die Wettbewerbsteilnehmenden etwa einmal pro Woche per Videokonferenz, während der sie an historischen Themen arbeiteten. 
Zusammen mit anfänglich drei anderen Jugendlichen aus Europa (später nur noch zwei) haben Alexandra und Daniel sich in ihrer Gruppe besonders auf die Gefühle der Menschen im Hinblick auf die Sowjetunion konzentriert. Hierbei haben sie Zeitzeug:innen interviewt, deren Gefühle herausgefiltert (Trauer, Wut, Freude, Angst, Liebe) und diese in einem Discordmuseum mit verschiedenen Überschriften kategorisiert. Als Anerkennung für ihre Arbeit dürfen Alexandra und Daniel nun vom 29.09. bis 02.10.2023 an einem europäischen Jugendcamp in Prag teilnehmen, das von der Körber-Stiftung ausgerichtet und bezahlt wird. Alle Teilnehmer:innen reisen auf Kosten des Eustory-Programms selbständig nach Prag und werden dort von Projektmitarbeitern abgeholt und begleitet. Die Schulgemeinschaft des GBI wünscht schon jetzt eine gute Reise mit interessanten Begegnungen.